Armut eine Stimme geben

Armut eine Stimme geben

Diakoniewerk Simeon setzt Zeichen gegen wachsende Armut beim Osterbrunch 2024

Berlin-Neuk?lln, 01. April 2024 – Das Diakoniewerk Simeon und der Evangelische Kirchenkreis Neuk?lln veranstalteten heute, am 01.04.2024, bereits zum zehnten Mal einen festlichen Osterbrunch f?r Menschen in schwierigen Lebenssituationen.
Zu diesem besonderen Brunch wurden unter anderem der Regierende B?rgermeister Kai Wegner und Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz Dr. Christian St?blein von Superintendent des Ev. Kirchenkreises Neuk?lln Dr. Christian Nottmeier in der Genezarethkirche im Schillerkiez begr??t.
Das Jubil?um bot den Anwesenden die Gelegenheit, gemeinsam gegen die wachsende Armut in Berlin-Neuk?lln im Kontext des Osterfestes ein starkes Zeichen zu setzen.

10 Jahre Solidarit?t und Engagement, um die Unsichtbaren sichtbar zu machen
In den letzten 10 Jahren entwickelte sich der Osterbrunch des Diakoniewerks Simeon zum Symbol der Solidarit?t. Der diesj?hrige Brunch stand ganz im Zeichen des Jubil?ums und der christlichen Botschaft von Ostern, die Auferstehung und Hoffnung verk?ndet.

Thomas de Vachroi, Armutsbeauftragter von EKBO (Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz), Kirchenkreis Neuk?lln und DWS (Diakoniewerk Simon) betonte: “Ostern ist eine Zeit der Erneuerung und des Miteinanders. Es erinnert uns daran, dass wir, inspiriert durch christliche Werte, eine Verantwortung f?r Menschen in Not tragen. Wir geben Armut eine Stimme.”

Dr. Christian Nottmeier, Superintendent des Ev. Kirchenkreises Neuk?lln, erg?nzt: “Mit dem Brunch am Ostermontag wollen wir ein Zeichen setzen gegen Armut und Ausgrenzung in unserer Stadt. Ich freue mich, dass unser B?rgermeister und unser Bischof an diesem Ostermontag mit dabei sind. Das zeigt: Armut ist eine Herausforderung f?r uns alle. Ostern soll auch hier Hoffnung geben. Gott l?dt alle Menschen ein zur Gemeinschaft mit ihm und untereinander.”

Unsere Verpflichtung zu sozialen Feierlichkeiten
“Wir halten daran fest, alle kirchlichen Feiertage mit unseren G?sten zu feiern. Grund ist, dass wir das Miteinander zelebrieren und Teilhabe leben wollen. Unsere Neuk?llner Einrichtung wird Jahr um Jahr mehr angenommen und gebraucht und das dank Niedrigschwelligkeit und Kiez-N?he meist ohne Schamgef?hl und lange Anfahrtszeiten. Wir m?chten zeigen, dass unsere G?ste zu Neuk?lln geh?ren und nicht an den Rand Berlins verdr?ngt werden sollen”, so der Armutsbeauftragte von EKBO, Kirchenkreis und DWS.
Der Regierende B?rgermeister Kai Wegner: “Die ?berwindung der Wohnungs- und Obdachlosigkeit ist eine der gro?en sozial- und wohnungspolitischen Herausforderungen der kommenden Jahre. Dies kann nur mit gemeinsamer Kraftanstrengung aller beteiligten Akteure gelingen. Ich bin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, dem Armutsbeauftragten des Evangelischen Kirchenkreises Neuk?lln, Thomas de Vachroi, und allen Beteiligten f?r ihr Engagement f?r obdachlose und in Not geratene Menschen sehr dankbar. Der Osterbrunch bietet wertvolle Begegnungen und Gespr?che mit Betroffenen und Engagierten.”

Tee- und W?rmestube im Fokus: Diakoniewerk Simeon k?mpft gegen Armut in Zeiten von Inflation, Ukraine-Krieg und Corona-Pandemie
Die Tee- und W?rmestube sieht sich in Zeiten steigender Lebenspreise mit mehreren Herausforderungen konfrontiert. Die Inflation der letzten Jahre, potenziert durch den Ukraine-Krieg und der Corona-Pandemie, hat zur Versch?rfung der Armutsproblematik und damit zur wachsenden Abh?ngigkeit von sozialen Angeboten gef?hrt. Das soziokulturelle Existenzminimum wird durch die steigende Inflation immer schwerer zu erreichen. Gleichzeitig sinkt seit einigen Jahren die finanzielle Unterst?tzung f?r Menschen in Not. Dabei sind aufgrund des Mehrbedarfs ein h?heres Spendenvolumen und eine st?rkere Spendenbereitschaft unerl?sslich.

Dr. Oliver Unglaube, Gesch?ftsf?hrer des Diakoniewerks Simeon konstatiert:
“Die Tee- und W?rmestube ist seit fast 40 Jahren eine konstante Unterst?tzung f?r Bed?rftige. Leider sto?en wir an r?umliche Grenzen, und der Bedarf an Unterst?tzungsleistungen ist in den letzten Jahren erheblich gewachsen.”

Statistiken des Berliner Senats unterstreichen dies. In Berlin wurden im Januar 2022 fast 26.000 wohnungslose Menschen in Unterk?nften untergebracht (1). Zus?tzlich dazu gibt es Hunderttausende, die auf der Stra?e oder in sogenannter “verdeckter” Wohnungslosigkeit leben und Teil der Klientel der Tee- und W?rmestube sind. Neben Obdach- und Wohnungslosen, ist sie ein Anlaufpunkt f?r einsame Menschen, Rentner und ehemalige Gefl?chtete aus zirka 17 Nationen.

Weitere Zahlen und Fakten:
– Laut dem “Der Parit?tische-Armutsbericht” von 2022 hat Berlin eine Armutsquote von 20,1 Prozent (2).
– Dem aktuellen Sozialbericht vom Amt f?r Statistik Berlin-Brandenburg zufolge, lag die Armutsgef?hrdungsquote der Bev?lkerung im Bezirk Neuk?lln 2022 bei 29,4%, im Jahr 2007 bei 17,3% (3)
– 2023 haben insgesamt 13.513 Menschen die Tee- und W?rmestube aufgesucht, davon 9.826 M?nner und 3.687 Frauen. Vor der Corona-Pandemie gab es um Durchschnitt 10.000 Besuchende in der Einrichtung.

Die Tee- und W?rmestube bleibt in diesen Zeiten also eine unverzichtbare Anlaufstelle f?r Bed?rftige. Zuk?nftig wird die Tee- und W?rmestube PLUS das Angebot des Diakoniewerks Simeon erg?nzen. Mit der “Tee- und W?rmestube PLUS” sollen bew?hrte Vorz?ge erhalten bleiben, w?hrend gleichzeitig neue M?glichkeiten eines Neubaus genutzt werden. Das “Plus” der neuen Tee- und W?rmestube ist das Wohnen auf Zeit. Es erm?glicht Menschen, die auf der Stra?e “leben”, wieder ein neues Zuhause zu finden.

Die Resonanz der Menschen in schwierigen Lebenssituationen zeigt Relevanz und Wirkungskraft von Einrichtungen wie dieser. Klaus W., regelm??iger Besucher der Tee- und W?rmestube sagt: “Ich w?nsche mir, dass viel mehr f?r Obdach- und Wohnungslose gemacht wird. Kinobesuche in der Gruppe, Konzerte, etwas Kultur – das w?re was. Das kostet alles Geld und wir haben nichts. Die Tee- und W?rmestube bringt Normalit?t in mein Leben, schafft Gem?tlichkeit. Es ist gesellig hier und man kann mit anderen bei einem Kaffee kl?nen. Das ist wichtig. Au?erdem habe ich dank der Sozialarbeiter*innen vor Ort nun ein Zimmer in der PlattenGruppe in K?penick in Aussicht. Dort k?nnen Menschen mit anderen in einer Wohngemeinschaft zusammenleben. Dar?ber bin ich unglaublich gl?cklich”.

Bilder vom Event sowie von der Tee- und W?rmestube sind hier zu finden: https://we.tl/t-5IC3Z4xEU6

Keywords:Berlin, Neuk?lln, Obdachlosigkeit, Wohnungslosigkeit, Kai Wegner, Tee- und W?rmestuben

adresse

Powered by WPeMatico

https://politik.pr-gateway.de/armut-eine-stimme-geben