Chef von Allianz Global Investors: Niedrigzins-Phase könnte noch 30 Jahre dauern

Chef von Allianz Global Investors: Niedrigzins-Phase könnte noch 30 Jahre dauern, Berlin (ots) – Inflation und Zinsen bleiben niedrig / Geringe
Inflation und Zinsen seien gut für die Mehrheit der Bürger / Andreas
Utermann gibt Posten als Chief Investment Officer von Allianz Global
Investors ab

Berlin, 22. Mai 2019 – Nach Ansicht des Chefs des Fondsgiganten
Allianz Global Investors, Andreas Utermann, könnte die aktuelle Phase
extrem niedriger Zinsen noch Jahrzehnte anhalten. “Warum soll die
Phase niedriger Inflation und Zinsen nicht noch 30 Jahre andauern?
Wir glauben immer, alles müsse wieder so werden wie in den 1960er-
oder 1970er-Jahren, als die Zinsen hoch waren – als wäre das der
Naturzustand”, sagte Utermann im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin
‘Capital’ (Ausgabe 6/2019, EVT 23. Mai). “Aber warum soll es nicht so
weitergehen wie in den vergangenen zehn Jahren: sehr niedrige Zinsen,
schwaches Wirtschaftswachstum, hohe Schulden – und alles ist gut”,
ergänzt Utermann.

Als Grund für die niedrigen Zinsen sieht Utermann die “Rohstoffe,
bei denen es seit der Finanzkrise keine Phase mit längerfristig hohen
Preisen gab”. Dadurch hätten sich die “Auf und Abs der Wirtschaft
abgeschwächt, Inflation und Zinsen bleiben niedrig”. Zudem hätten es
die Notenbanken geschafft, die Inflation zu kontrollieren, weil sie
unabhängiger von der Politik sind als früher.

Utermann sieht kein Problem in einem niedrigen
Wirtschaftswachstum. Als Beispiel dafür nannte er Japan, wo die
Schulden hoch sind und das Wachstum lange niedrig war. “Ich bin oft
in dem Land und kann sagen: Es ist alles wunderbar in Japan. Den
Menschen geht es nicht schlecht, nur weil das Wachstum niedrig ist”,
sagte er. Gleichzeitig sei die niedrige Inflation gut für die
Mehrheit der Menschen, weil viele Bürger Geld vom Staat erhalten.
“Diese Leistungen werden in der Regel nicht erhöht, wenn die
Inflation steigt. Wir wollen also eigentlich niedrige Inflation und
die damit einhergehenden niedrigen Zinsen.”

Zudem hat Utermann, wie ‘Capital’ erfuhr, seinen zweiten Titel als
globaler Chief Investment Officer von Allianz Global Investors
abgegeben, was sein Arbeitgeber bislang nicht kommuniziert hat. Durch
diesen Schritt kann sich Utermann stärker auf die Aufgabe als
Unternehmenschef konzentrieren. Die Entscheidung dazu fiel bereits
2018, nachdem Utermann alleiniger Chef der Fondsgesellschaft geworden
war. Zuvor hatte er sich den Chefposten zwei Jahre lang mit George
McKay geteilt und war parallel dazu Chefanleger gewesen. Die Position
des globalen Chief Investment Officers hat Allianz Global Investors
nicht nachbesetzt. Stattdessen gibt es jetzt nur noch Chefanleger für
die einzelnen Anlageklassen wie Aktien.

Pressekontakt:
Lukas Zdrzalek, Redaktion ‘Capital’ Frankfurt,
Tel. 069/79 30 07 535, E-Mail: zdrzalek.lukas@capital.de
www.capital.de

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