Deutliche Fortschritte bei der Digitalisierung des Finanz- und Rechnungswesens

Deutliche Fortschritte bei der Digitalisierung des Finanz- und Rechnungswesens, Düsseldorf (ots) – PwC-Studie “Digitalisierung im Finanz- und
Rechnungswesen 2019”: Fast jedes dritte Unternehmen hält
Technologieeinsatz im eigenen Finanz- und Rechnungswesen für
fortschrittlich / KI-Anwendungen für automatisiertes Auslesen von
Rechnungen fast verdoppelt / Datenschutz und -sicherheit als größte
Hürden

Deutsche Unternehmen machen bei der Digitalisierung ihres Finanz-
und Rechnungswesens deutliche Fortschritte. Dies ist eines der
Kernergebnisse der Studie “Digitalisierung im Finanz- und
Rechnungswesen 2019 – und was sie für die Abschlussprüfung bedeutet”,
die die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft
PricewaterhouseCoopers (PwC) erstellt hat. PwC hat dafür 100 Groß-
und mittelständische Unternehmen unterschiedlicher Branchen befragt.
Die diesjährige Analyse aktualisiert die Ergebnisse aus den Jahren
2016 und 2017, die jeweils im darauffolgenden Jahr veröffentlicht
wurden.

Große Dynamik beim Technologieeinsatz

29 Prozent der befragten Unternehmen halten den Technologieeinsatz
in ihrem Finanz- und Rechnungswesen für “progressiv” oder “sehr
progressiv”. Das sind deutlich mehr als in der Vorgängerstudie von
Ende 2017. Dort hatten sich nur 21 Prozent der Befragten so geäußert.
Demgegenüber bezeichnen 26 Prozent ihren Technologieeinsatz als
“konservativ”. Prof. Dr. Rüdiger Loitz, studienverantwortlicher Autor
und Leiter Capital Markets & Accounting Advisory Services bei PwC
Deutschland, sagt: “Auch dieser 26-Prozent-Anteil ist ein Indikator
für den Digitalisierungsfortschritt. Denn inzwischen sehen sich viele
Unternehmen gegenüber anderen im Rückstand – und das treibt die
Entwicklung auch bei den ‘Konservativen’.”

Dementsprechend planen Unternehmen mittlerweile viel häufiger,
neue Technologien in ihrem Finanz- und Rechnungswesen einzusetzen.
Dabei nannten sie als konkrete Anwendungen vor allem die
Belegerkennung (83 Prozent gegenüber 22 Prozent Ende 2017), den
direkten Datenaustausch bzw. die direkte Datenverarbeitung (74
Prozent statt 20 Prozent) sowie den Zahlungsverkehr (70 Prozent
gegenüber 19 Prozent).

KI-Einsatz beim Auslesen von Rechnungen fast verdoppelt

Zu den neuen Technologien, die Unternehmen besonders in den Blick
nehmen, gehören Data Analytics, Cloud-Lösungen, Robotics und
Künstliche Intelligenz (KI). KI-Anwendungen spielen für die Mehrheit
der befragten Unternehmen zwar noch keine große Rolle – 56 Prozent
von ihnen setzen KI noch nicht ein, und gerade einmal jedes fünfte
Unternehmen nutzt die Technologie bereits. Aber: Die Unternehmen, die
KI bereits einsetzen, tun dies inzwischen deutlicher intensiver als
Ende 2017.

Während damals erst 39 Prozent der Befragten KI für das
automatisierte Auslesen von Rechnungen und Belegen nutzten, sind es
inzwischen mit 74 Prozent fast doppelt so viele. Auch beim Monitoring
von Buchungsstoffen ist die KI-Nutzung deutlich gestiegen (53 Prozent
gegenüber 10 Prozent Ende 2017), ebenso bei der Konsistenzprüfung von
Unterlagen (32 Prozent statt 10 Prozent). Immer häufiger nutzen
Unternehmen die Technologie auch für vorausschauende analytische
Feststellungen (21 Prozent gegenüber 0 Prozent).

Entscheidend bleibt für die befragten Unternehmen, dass die von
KI-Anwendungen gelieferten Ergebnisse exakt nachvollziehbar sind – 72
Prozent hielten dies für “wichtig” oder “sehr wichtig”. “Das
Vertrauen in KI und ihr Potenzial hat insgesamt zugenommen”, sagt
PwC-Experte Prof. Dr. Rüdiger Loitz. “Ebenso wie beim autonomen
Fahren müssen auch in der Abschlussprüfung Fehler ausgeschlossen
sein, damit das KI-System zum Beispiel keine falschen
Buchungsentscheidungen trifft.”

Datenschutz als größte Hürde für den Technologieeinsatz

Für die befragten Entscheider sind limitierende Faktoren für den
Technologieeinsatz deutlich relevanter geworden. Als größte Hürde
gelten der Mehrheit von ihnen die hohen Anforderungen an Datenschutz
und Datensicherheit – 79 Prozent äußerten sich so (gegenüber 18
Prozent Ende 2017). Ebenfalls stark limitierend wirken die langen
Entwicklungszyklen bis zur Marktreife sowie Differenzierungen
zwischen Standard- und individuellen Lösungen (65 Prozent gegenüber
14 Prozent Ende 2017). Auch die hohe Veränderungsgeschwindigkeit bei
den neuen Technologien empfinden viele der Befragten als hinderlich
(56 Prozent statt 13 Prozent Ende 2017). “Diese Ergebnisse spiegeln
ganz deutlich die Auswirkungen der Datenschutzgrundverordnung”, sagt
Petra Justenhoven, Mitglied der Geschäftsführung bei PwC Deutschland.
Darüber hinaus spiele das Thema Cyber Security eine immer größere
Rolle. “Cyberangriffe werden nicht nur häufiger, sondern auch immer
raffinierter. Die Digitalisierung der Geschäftsabläufe oder die
zunehmende Allgegenwärtigkeit von Geräten des Internets der Dinge
machen Unternehmen und Organisationen anfälliger für Angriffe aus dem
Netz.”

Pressekontakt:
Gregor Damm
PwC Communications
Tel.: +49 (0) 211 981 – 2498
E-Mail: gregor.damm@pwc.com

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