Für unermüdlichen Einsatz gegen Antisemitismus: ASB verleiht Annemarie-Renger-Preis an Charlotte Knobloch (FOTO)

Für unermüdlichen Einsatz gegen Antisemitismus: ASB verleiht Annemarie-Renger-Preis an Charlotte Knobloch (FOTO), Berlin (ots) –

Der Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e.V. hat gestern Abend zum
sechsten Mal den nach seiner früheren Präsidentin benannten
Annemarie-Renger-Preis verliehen. Die Auszeichnung erhielt in diesem
Jahr Charlotte Knobloch, Präsidentin der israelitischen
Kultusgemeinde München und Oberbayern, für ihren unermüdlichen
Einsatz gegen den Antisemitismus.

“Charlotte Knobloch erhebt ihre Stimme gegen den in unserer
Gesellschaft erneut aufflammenden Rechtspopulismus immer wieder klar
und couragiert. Das beeindruckt uns, und das möchte der ASB heute
würdigen”, erklärte der ASB-Bundesvorsitzende Knut Fleckenstein bei
der Preisverleihung in Berlin vor rund 200 Vertretern aus Politik,
Verbänden und der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland. “Im Namen
aller Samariterinnen und Samariter möchte ich Ihnen, sehr geehrte
Frau Knobloch, für Ihren Mut, Ihre Tatkraft und Ihre Offenheit von
ganzem Herzen danken. Ihr hellwacher und kritischer Geist sollte uns
allen ein Vorbild sein”, so Fleckenstein. Kurz nach dem
antisemitischen Terrorangriff in Halle gelte es mehr denn je, ein
klares Wort zu sprechen, mahnte der ASB-Bundesvorsitzende: “Nie
wieder wollten wir wegsehen. Das haben wir uns versprochen. Und darum
müssen wir spätestens jetzt genau hinsehen und handeln!”

Der ASB war selbst Opfer von Rechtsextremismus, wurde 1933 von den
Nationalsozialisten verboten, enteignet und zerschlagen. Von den rund
1.200 approbierten Ärzten im ASB waren die meisten jüdischer
Herkunft.

Charlotte Knobloch nahm den Preis nach eigenen Worten mit “großer
Dankbarkeit und Freude entgegen”. Die Idee und das Ziel des
Annemarie-Renger-Preises seien heute aktueller als je zuvor. “Die
Ideale, die mit dem Namen Annemarie Renger verbunden sind, müssen uns
heute mehr denn je Richtschnur und Anleitung sein”, sagte die
Preisträgerin in ihrer Dankesrede. Die Spaltung der Gesellschaft, der
Hass, die Intoleranz, die immer weiter abnehmende Bereitschaft zum
Dialog und schließlich der Antisemitismus – alle diese Probleme habe
bereits auch Annemarie Renger als die großen Gefahren ausgemacht,
denen die freiheitliche Demokratie tagtäglich begegnen müsse.
Knobloch mahnte: “Die Fieberkurve unserer Demokratie sehe ich im
Steigen begriffen. Dagegen aufzustehen bleibt daher unsere
allergrößte und wichtigste Pflicht. Wenige gesellschaftliche Akteure
haben dies gründlicher verstanden als der Arbeiter-Samariter-Bund,
der sich gelebte Selbsthilfe und die gegenseitige Unterstützung in
Zeiten von größter Bedürftigkeit von Anfang an auf die Fahne
geschrieben hat.” Mit Blick auf die AfD sagte sie: “Dass eine
derartige Gruppierung, die ihre Verharmlosung der
nationalsozialistischen Zeit geradezu zelebriert, in unserem Land in
so breiter Front Wahlerfolge erzielen konnte, empfinde ich als
verstörend und als überdeutliches Anzeichen einer tiefergehenden
gesellschaftlichen Krise.”

Pressekontakt:
Hilke Vollmer
Leiterin der Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e.V.
Tel: 030/ 2325786-122
Mobil: 0172/ 2620597
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