Insolvenzen in Mittel- und Osteuropa noch stabil / Kreditversicherer Coface: Umfeld könnte Unternehmen schwächen

Insolvenzen in Mittel- und Osteuropa noch stabil / Kreditversicherer Coface: Umfeld könnte Unternehmen schwächen, Mainz (ots) – Die Region Mittel- und Osteuropa (MOE) verzeichnete
in den letzten Jahren ein starkes Wirtschaftswachstum. Für die
kommenden Jahre erwartet Coface jedoch eine Verlangsamung. Das dürfte
sich auch auf die Unternehmensinsolvenzen auswirken. Deren
Entwicklung ist trotz des zunehmend schwierigen weltwirtschaftlichen
Umfelds noch positiv. Die Insolvenzen in der MOE-Region sanken nach
Angaben des internationalen Kreditversicherers 2018 um 4,2 Prozent
gegenüber dem Vorjahr. 2017 waren sie noch um 6,4 Prozent gestiegen.

2017 und 2018 wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Region
um 4,6 Prozent und 4,3 Prozent. Das waren die höchsten Raten seit
2008. Diese Beschleunigung der Wirtschaft ist vor allem auf die
gestiegene Inlandsnachfrage zurückzuführen. Insbesondere vom
deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit profitierten die privaten
Haushalte. Gleichzeitig wirkte sich auch der starke Lohnanstieg
direkt auf den Konsum aus. Daneben stützten öffentliche und private
Investitionen das Wachstum.

“Die günstigen makroökonomischen Rahmenbedingungen hatten
Auswirkungen auf die Zahlungsfähigkeit von Unternehmen in der
MOE-Region”, sagt Grzegorz Sielewicz, Coface-Economist für Mittel-
und Osteuropa. So gingen die Unternehmensinsolvenzen in zehn von
Coface untersuchten Ländern zurück, am stärksten in der Ukraine (35
Prozent), Litauen (30 Prozent) sowie Tschechien, Slowenien und
Estland mit jeweils knapp über 20 Prozent. Mehr Insolvenzen mussten
nur vier Länder verbuchen. Während in Serbien der Anstieg um 5
Prozent noch moderat ausfiel, hatten Polen (10 Prozent) und Bulgarien
(15,8 Prozent), vor allem aber Kroatien (42 Prozent) deutlich mehr
Fälle zu verkraften. Die Insolvenzrate, die Insolvenzen im Verhältnis
zur Zahl aller aktiven Unternehmen, ist in der MOE-Region mit 0,5
Prozent recht niedrig. Ausreißer nach oben in dieser Statistik sind
Serbien (5 Prozent) und Ungarn (2,8 Prozent).

Trotz der alles in allem positiven wirtschaftlichen Entwicklung
hatten auch die MOE-Unternehmen Schwierigkeiten. Die niedrige
Arbeitslosenquote hat zu einem Arbeitskräftemangel geführt, der für
die Unternehmen sowohl bei ihrer täglichen Arbeit als auch bei ihrer
möglichen Expansion zum Haupthindernis geworden ist. Hohe
Kapazitätsauslastung, steigende Produktionskosten und direkte und
indirekte Auswirkungen der externen wirtschaftlichen Verlangsamung
sind für die in der Region tätigen Unternehmen ebenfalls von
Bedeutung.

Nach Einschätzung von Coface wird der private Konsum weiter der
wichtigste Wachstumstreiber bleiben, wenngleich die begrenzte
Beschleunigung der Investitionen in Anlagevermögen und die geringeren
Exporte das BIP-Wachstum dämpfen werden. “Darüber hinaus geben die
wirtschaftliche Verlangsamung in der Eurozone, die Eskalation des
Handelskrieges zwischen den USA und China und der unklare Prozess des
Rückzugs Großbritanniens aus der EU den Exporteuren Anlass zur
Sorge”, sagt Grzegorz Sielewicz. “Das durchschnittliche Wachstum in
MOE wird 2019 voraussichtlich 3,6 Prozent und 3,2 Prozent im nächsten
Jahr erreichen.”

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