Konsum kommt nicht in die Tüte – zumindest am Kauf-nix-Tag!

Konsum kommt nicht in die Tüte – zumindest am Kauf-nix-Tag!

JEAN MEYER – Der Countdown f?r alle Sparf?chse l?uft: Der Black Friday steht vor der T?r – Am 29. November regnet es wieder Rabatte. Nur drei Tage sp?ter, am 30. November, findet der Kauf-nix-Tag statt, den viele gar nicht kennen. Ein Aktionstag, der kritisch auf unseren Konsum hinweist. Denn obwohl Nachhaltigkeit in aller Munde ist, spiegelt sich das noch lange nicht in unserem Kaufverhalten wider.

Fast jeder zweite Deutsche sieht sich nicht in der Lage, auch nur einen Cent pro Monat zu sparen. Liegt das m?glicherweise daran, dass wir zu viel kaufen?
Jean Meyer, unabh?ngiger Finanzberater, beantwortet die Frage mit einem eindeutigen Ja. “Allein an Lebensmitteln werfen wir jedes Jahr pro Person ?ber 85 Kilo weg. Der Wert dieser Lebensmittel liegt insgesamt bei ?ber 21 Milliarden Euro. Wir Menschen kaufen viel zu viel ein. Dazu kommt, dass wir in Dinge investieren, die uns noch mehr einschr?nken statt uns gut zu tun. Mehr als 40 Milliarden Euro geben wir z. B. pro Jahr f?r Lotto und andere Gl?cksspiele aus, obwohl wir wissen, dass die Chancen auf einen Millionengewinn verschwindend klein sind.”

Stellt sich die Frage, warum wir so konsumgetrieben sind. Jean Meyer, der sich privat wie beruflich stark daf?r einsetzt, dass “finanzielle Bildung” f?r jedermann zug?nglich wird, besch?ftigt dieser Gedanke seit vielen Jahren. Er ist zu dem Schluss gekommen: “Wir sind verf?hrt und desorientiert. Es gibt Menschen, die morgens auf dem Weg zur Arbeit den ersten Latte Macchiato trinken, in der Mittagspause den zweiten und abends auf dem Nachhauseweg den dritten. Da kommen Laufe eines Monats schnell mehrere hundert Euro zusammen. Am Ende fehlt das Geld f?r den Nachhilfeunterricht der eigenen Tochter. Wir haben das Gef?hl f?r gesunden Konsum und echtes Wohlgef?hl verloren, das nichts damit zu tun hat, etwas zu kaufen.”

Meyer pl?diert daf?r, statt in neues Spielzeug f?r unsere Kinder zu investieren, lieber mehr Zeit mit ihnen zu verbringen. Auch das Kochen mit Freunden und der Familie statt dem zur Gewohnheit gewordenen Gang ins Lieblingsrestaurant sei eine M?glichkeit, Genuss und Gemeinsamkeit zu kultivieren und gleichzeitig die eigenen finanziellen Ressourcen zu schonen. Und er geht noch weiter: “Bei der derzeitigen Verschuldung privater Haushalte ist der Konsum noch gar nicht mit eingerechnet. Jedes Neugeborene kommt heutzutage mit 25.000 Euro Staatsschulden auf die Welt. Sollten wir nicht auch an die Zukunft unserer Kinder denken, bevor wir weiter sinnlos einkaufen?”

Haben es unsere Gro?m?tter und Tanten also damals goldrichtig gemacht, ihre Ausgaben pfenniggenau aufzuschreiben?
“Viele Menschen m?gen es nicht so gerne, wenn ich vom Haushaltsbuch erz?hle”, gibt Jean Meyer offen zu. “Doch alle t?glichen Ausgaben zu notieren, ist ein gro?artiger Anfang, um sich selbst den eigenen Konsum vor Augen zu f?hren. Inzwischen gibt es auch verschiedene Apps als moderne Form des Haushaltsbuchs. In dem Moment, in dem wir anfangen, achtsamer und nachhaltiger zu leben, w?chst unser Wohlstand – der innere wie der ?u?ere – von ganz alleine.”

Kaufrausch oder lieber Kaufnix? Die Entscheidung kann jeder nur f?r sich treffen. Eines wird”s allerdings wohl nie zu kaufen geben: das kleine und das gro?e Gl?ck. Schon gar nicht in T?ten.

Keywords:Konsum, Jean, Meyer

adresse

https://wirtschaft.pr-gateway.de/konsum-kommt-nicht-in-die-tuete-zumindest-am-kauf-nix-tag

Powered by WPeMatico