Das neue Jahr bringt für Millionen Menschen steuerliche Verbesserungen. Trotz Ampel-Aus wurden noch eine Vielzahl kleinerer Änderungen mit dem Steuerfortentwicklungs- und Jahressteuergesetz beschlossen. Von welchen Steuerentlastungen Arbeitnehmer, Minijobber, Familien und Vermieter seit dem Jahreswechsel profitieren, erläutert die Lohnsteuerhilfe Bayern (Lohi). Allerdings steht unterm Strich oft nicht mehr Geld zur Verfügung, weil Beitragserhöhungen und höhere Beitragsbemessungsgrenzen bei den Sozialversicherungen sowie der gestiegene CO-Preis das Steuerplus bei vielen Haushalten wieder aufzehren. Während Familien mit Kindern und Geringverdiener zu den Gewinnern zählen, führen die Änderungen bei Singles und Gutverdienern zu Gehaltseinbußen.
Mehr Netto vom Brutto
Anhebung des Grundfreibetrags 2025 um 312 Euro auf 12.096 Euro als Ausgleich zur Inflation. Der Grundfreibetrag ist der Teil des Einkommens, der nicht versteuert werden muss. Davon profitieren alle Steuerpflichtigen, auch Rentner. Bei Ehepaaren bleibt der doppelte Grundfreibetrag von 24.192 Euro steuerfrei. Beispiel: Alleinstehende ohne Kinder zahlen bei einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 20.000 Euro lediglich Steuern auf den Teil des Einkommens, der den Grundfreibetrag von 12.096 Euro übersteigt. Das bedeutet, dass nur 7.904 Euro (20.000 Euro – 12.096 Euro) besteuert werden.
Mindestlohn und Minijob
Der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland passt sich dem Lohnniveau an und erreicht zum 1. Januar 12,82 Euro. Das kommt Millionen Geringverdienern und Minijobbern zugute. Parallel dazu verschiebt sich die Verdienstgrenze für Minijobber 2025 auf 556 Euro je Monat. Bis zu diesem Betrag werden keine Beiträge für die Kranken-, Pflege- oder Arbeitslosenversicherung abgezogen. Durch die Lohnerhöhung müssen Minijobber ihre Arbeitszeit aber nicht reduzieren. Wie bisher dürfen 43 Stunden pro Monat geleistet werden.
Das Plus für Familien
Das monatliche Kindergeld steigt ab 1. Januar um 5 Euro pro Kind auf 255 Euro an. Gleichzeitig wird der jährliche Kinderfreibetrag um 30 Euro auf 3.336 Euro je Elternteil angehoben. Dieser wird rechnerisch bei der Ermittlung des zu versteuernden Einkommens berücksichtigt und senkt so die Steuerlast von Familien. Allerdings wirkt er sich erst ab einem zu versteuernden Einkommen von rund 83.000 EUR bei verheirateten Eltern aus. Liegt das zu versteuernde Einkommen darunter, bleibt es beim Kindergeld.
Kinderbetreuung besser gefördert
Eltern können sich freuen. Bisher lassen sich Kinderbetreuungskosten, wie Kita- oder Schulgebühren, nur zu zwei Dritteln bis maximal 4.000 Euro als Sonderausgaben in der „Anlage Kind“ mit der Steuererklärung absetzen. Mit Jahreswechsel wurde die Höchstgrenze auf 4.800 Euro heraufgesetzt. Neu ist ebenfalls, dass künftig 80 Prozent der Aufwendungen bis zum 14. Geburtstag des Kindes berücksichtigt werden können.
Mehr Unterhalt absetzbar
Der steuerlich absetzbare Höchstbetrag für Unterhaltszahlungen wurde an den Grundfreibetrag angepasst. Er liegt 2025 ebenfalls bei 12.096 Euro. Ist ein Steuerpflichtiger gegenüber einer anderen Person zum Unterhalt verpflichtet, können diese Aufwendungen als außergewöhnliche Belastung abgesetzt werden, sofern die gesetzlichen Voraussetzungen, u. a. die Bedürftigkeit des Unterhaltsempfängers, erfüllt sind. Jedoch müssen Unterhaltszahlungen ab dem 1. Januar per Banküberweisung getätigt werden. Barzahlungen werden nicht mehr anerkannt.
Entlastungsbetrag für Alleinerziehende
Der steuerliche Entlastungsbetrag für Alleinerziehende kann von dauernd getrenntlebenden Ehegatten oder Lebenspartnern ab sofort ab dem Trennungsmonat als Freibetrag über das Lohnsteuerabzugsverfahren genutzt werden. Notwendige Voraussetzung ist, dass ein Kindergeldanspruch besteht und das Kind tatsächlich im Haushalt lebt und dort gemeldet ist. Für jeden Monat, in dem die Bedingungen erfüllt sind, gibt es ein Zwölftel des jährlichen Freibetrags von 4.260 Euro für ein Kind. Für jedes weitere Kind kommen 240 Euro hinzu. In den Folgejahren nach dem Trennungsjahr kann der Entlastungsbetrag nur noch über die Steuerklasse II berücksichtigt werden.
Steuerfreier Gesundheitsbonus
Gesundheitsbewusstes Verhalten wird belohnt. Bonusleistungen der Krankenkassen gelten bis zu einer Höhe von 150 EUR je versicherter Person und Beitragsjahr dauerhaft nicht als steuerpflichtige Beitragserstattung. Diese Summe übersteigende Bonusleistungen erhöhen aber weiterhin die Steuer. Andernfalls müssen Steuerpflichtige nachweisen, dass es sich bei den höheren Bonuszahlungen nicht um Beitragserstattungen handelt.
Mehr steuerfreie Sonnenenergie
Bisher waren Photovoltaikanlagen auf Mehrfamilienhäusern und gemischt genutzten Gebäuden bis zu einer Bruttoleistung von 15 kWp je Wohn- oder Gewerbeeinheit steuerfrei. Mit dem Jahreswechsel sind bis zu 30 kWp je Einheit von der Einkommensteuer befreit. Dies gilt für Photovoltaikanlagen, die ab dem Jahr 2025 neu angeschafft, in Betrieb genommen oder erweitert werden. Die Einspeisevergütung muss bis zu dieser Leistung nicht in der Steuererklärung angegeben werden. Übersteigt die Bruttoleistung die Höchstgrenze, entfällt die Steuerbefreiung gänzlich.
Die Lohi (Lohnsteuerhilfe Bayern e. V.) mit Hauptsitz in München wurde 1966 als Lohnsteuerhilfeverein gegründet und ist in rund 300 Beratungsstellen bundesweit aktiv. Mit mehr als 700.000 Mitgliedern ist der Verein einer der größten Lohnsteuerhilfevereine in Deutschland. Die Lohi zeigt Arbeitnehmern, Rentnern und Pensionären – im Rahmen einer Mitgliedschaft begrenzt nach § 4 Nr. 11 StBerG – alle Möglichkeiten auf, Steuervorteile zu nutzen.
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