“Taiwan darf keine zweite Ukraine werden”

“Taiwan darf keine zweite Ukraine werden”
Austausch mit dem neuen Vertreter von Taipeh in M?nchen: FDP-Bundestagsabgeordnete Sandra Bubendorfer-Licht trifft Generaldirektor Dr. Ian-Tsing Dieu

M?NCHEN – Die FDP-Bundestagsabgeordnete Sandra Bubendorfer-Licht (Ampfing) hat Generaldirektor Dr. Ian-Tsing Dieu, seit M?rz 2022 neuer Leiter im M?nchner B?ro der Taipeh-Vertretung in Deutschland, zum Informationsaustausch getroffen.

Taiwan, vor der s?d?stlichen K?ste Chinas gelegene Insel, halb so gro? wie Bayern, aber mit 24-Millionen Einwohnern, blickt besorgt auf den gro?en Nachbarn. “Wir haben Angst, China k?nnte den Ukraine-Krieg als Blaupause f?r eine Invasion in Taiwan nutzen”, sagt Generaldirektor Dr. Ian-Tsing Dieu (52), der seit M?rz 2022 Taipeh in Bayern und Baden-W?rttemberg vertritt. China verst?rke seit mehreren Jahren seine milit?rischen Drohgeb?rden, so der Diplomat. Die USA h?tten Taiwan Unterst?tzung beim Aufbau der Verteidigungsf?higkeit zugesagt.

“Die internationale Gemeinschaft muss alles daransetzen, den Konflikt auf diplomatischen Weg zu l?sen. Taiwan darf keine zweite Ukraine werden”, betonte die FDP-Bundestagsabgeordnete Sandra Bubendorfer-Licht. “In diesen angespannten Zeiten m?ssen wir noch genauer schauen, wer in der Welt unsere Werte teilt”, sagte sie. Das demokratische Taiwan geh?re zu diesem Kreis dazu und deshalb muss Taiwan auch den Zugang zu internationalen Organisationen erhalten.

Die Volksrepublik China sieht Taiwan als abtr?nnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll – notfalls mit milit?rischer Gewalt. Taiwans Pr?sidentin Tsai Ing-wen hat die territorialen Anspr?che zur?ckgewiesen. Nach Agenturberichten hat China im Jahr 2022 bereits in mehr als 470 F?llen den Luftraum mit Kampfflugzeugen verletzt.

Dr. Ian-Tsing Dieu wies darauf hin, dass die europ?ischen Handelspartner die Drohungen Chinas ernst nehmen sollten. “Bei einer Besetzung Taiwans verliert Europa den Zugriff auf den wichtigsten Computer-Chiphersteller TSMC.” Erst Anfang des Jahres war der Verkauf eines 30,8-Prozent-Paketes am Chip-Zulieferers Siltronic, Tochter der Wacker Chemie (M?nchen/Burghausen) an die taiwanesische GlobalWafers gescheitert. Zum Schutz der heimischen CHIP-Industrie hatte Deutschland die Kontrolle ausl?ndischer Direktinvestitionen (FDI) verboten. ?ber die genauen Auswirkungen der gesetzlichen Vorgabe erzielten die Vertragspartner keine Einigung.

Die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Taiwan zu st?rken, sei Aufgabe des M?nchner B?ros, das f?r die Bundesl?nder Bayern und Baden-W?rttemberg zust?ndig ist. Ebenfalls neu im M?nchner Team ist der dritte Sekret?r Mag. Tzu-Ching Tung, der von Wien nach M?nchen kam. Sandra Bubendorfer-Licht lud die beiden Diplomaten zu einem Besuch im s?dostbayerischen Chemiedreieck ein.

“Deutschland ist f?r uns ein Vorbild”, sagt Dr. Ian-Tsing Dieu und verweist auf das Rechtssystem, das sich stark am B?rgerlichen Gesetzbuch (BGB) orientiert. Der 52-j?hrige Diplomat hat seit 2006 die verschiedensten Stationen im Au?enministerium der Republik China Taiwan durchlaufen. Zuletzt war er stellvertretender Generaldirektor der Hauptabteilung Vertrags- und Rechtsfragen. Das deutsche Rechtssystem kennt Dr. Ian-Tsing Dieu aus seinem Jura-Studium in Freiburg und Heidelberg.

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Demokratische Werte verteidigen: Die FDP-Bundestagsabgeordnete Sandra Bubendorfer-Licht hat sich zum Informationsaustausch mit Dr. Ian-Tsing Dieu, neuer Generaldirektor des M?nchner B?ros der deutschen Taipeh-Vertretung, getroffen (Foto: Josef K?nig/Abgeordnetenb?ro).

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