Vogel des Jahres sucht passenden Lebensraum – 22. Mai ist Internationaler Tag der Artenvielfalt

Vogel des Jahres sucht passenden Lebensraum – 22. Mai ist Internationaler Tag der Artenvielfalt

Wenn das Braunkehlchen im Fr?hjahr aus seinem subtropischen Winterquartier in unsere Breiten zur?ckkehrt, wei? es kaum wohin. Offene Wiesenlandschaften, wo es ungest?rt am Boden br?ten kann, sind Mangelware geworden. Der kleine Singvogel mit hellbrauner Brust steht in fast allen L?ndern Mitteleuropas auf der Roten Liste. Auch in Deutschland gilt die Vogelart als stark gef?hrdet. Letzte Refugien findet sie unter anderem in den Naturlandschaften und Biotopverb?nden der Heinz Sielmann Stiftung.

Der aktuelle Vogel des Jahres ist ein kleiner hibbeliger Singvogel, der gern knickst und wippt, wenn er auf einem Strauch oder Zaunpfahl in der freien Landschaft nach Insekten Ausschau h?lt. Sein munteres Verhalten und die charakteristische Zeichnung mit dem wei?en Streifen ?ber dem Auge hat ihm den Spitznamen “Wiesenclown” eingetragen. Doch den lustigen Vogel sieht man nur noch selten, die Anzahl der Brutpaare in Deutschland nimmt j?hrlich ab. Die intensive Landwirtschaft macht ihm das Leben schwer.

+++ Problem erkannt, nicht gebannt +++

1987 war das Braunkehlchen schon einmal Vogel des Jahres. Denn schon in den 1980er Jahren hatte man seine Gef?hrdung und die anderer Wiesenbr?ter durch die Intensivierung der Landwirtschaft erkannt. Von 1992 bis 2007 galt eine EU-weite Verpflichtung zu Fl?chenstilllegungen in der Landwirtschaft, was auch dazu f?hrte, dass sich die Braunkehlchen-Population erholte. Seit der Abschaffung dieser Verpflichtung nimmt sie wieder ab.

Allein in Brandenburg ging die Zahl der Brutpaare seit 2007 von 15.000 auf 4.500 Brutpaare zur?ck. Hier ist der Vogel des Jahres stark gef?hrdet, ?hnlich wie in den anderen ?stlichen Bundesl?ndern. Noch dramatischer ist die Lage im Westen Deutschlands. Bis auf Schleswig-Holstein und Niedersachsen wird das Braunkehlchen auf den Roten Listen der westlichen Bundesl?nder in der Kategorie “Vom Aussterben bedroht” gef?hrt. Die Lage ist europaweit ?hnlich.

+++ Weniger Insektizide, mehr Vogelvielfalt +++

Umso wichtiger sind R?ckzugsr?ume, in denen keine Pestizide zum Einsatz kommen und wenig bis gar nicht gem?ht wird. Denn der zw?lf bis 14 Zentimeter kleine Vogel ern?hrt sich vor allem von Insekten, aber auch von Spinnen, W?rmern und kleinen Schnecken. Im April legt das Weibchen drei bis acht blaugr?ne Eier in ein gut getarntes Nest am Boden und br?tet in etwa zwei Wochen den Nachwuchs aus.

Damit der Nachwuchs ungest?rt fl?gge werden kann, sollten Wiesen nicht vor Mitte Juli am Boden bearbeitet werden. Auch auf Ackerfl?chen k?nnen durch die Schonung feuchter Senken und Feldraine wieder mehr Lebensr?ume f?r die bedrohte Vogelart entstehen.

+++ Ungest?rte Fl?chen f?r Wiesenbr?ter +++

Solch ungest?rte Fl?chen findet das Braunkehlchen unter anderem auf ehemaligen Truppen?bungspl?tzen und in Bergbaufolgelandschaften. Dort gibt es noch gro?e offene Fl?chen ohne wirtschaftlichen Nutzungsdruck, so wie in den brandenburgischen Naturlandschaften der Heinz Sielmann Stiftung. Die offenen Fl?chen des ehemaligen Truppen?bungsplatzes “D?beritz” und des “Bombodroms” in der Kyritz-Ruppiner Heide oder auch die Bergbaufolgelandschaft Wanninchen bieten der bedrohten Vogelart letzte R?ckzugsr?ume.

Auch in den gro?en Biotopverb?nden und anderen Projektgebieten der Heinz Sielmann Stiftung, unter anderem am Gr?nen Band im Eichsfeld-Werratal, in Sielmanns Biotopverbund am Bodensee oder im Naturschutzgro?projekt Mittelelbe-Schwarze Elster kommt das Braunkehlchen noch regelm??ig, jedoch auch in abnehmender Zahl vor.

+++ Indikator f?r eine schwindende biologische Vielfalt +++

Die je nach Region 50 bis 90 prozentige Abnahme der Braunkehlchen-Populationen in Europa weist darauf hin, dass der f?r das Braunkehlchen geeignete Lebensraum immer seltener wird. Dieser Lebensraumverlust betrifft auch viele andere Arten, die ebenfalls aus unserer Landschaft zu verschwinden drohen oder bereits verschwunden sind.

+++ 22. Mai ist Internationaler Tag der biologischen Vielfalt +++

Der “Internationale Tag der biologischen Vielfalt” erinnert an den 22. Mai 1992, als in Nairobi Einigkeit ?ber den Text der UN-Biodiversit?ts-Konvention (Convention of Biological Diversity) erzielt wurde. Hauptanliegen der Konvention ist der Schutz der biologischen Vielfalt der ?kosysteme, der Arten und Populationen sowie ihrer Ressourcen.

Pressefotos finden Sie unter https://sielmann.canto.global/b/TTP4B Die Aufnahmen d?rfen zu redaktionellen Zwecken unter Angabe des Fotografen honorarfrei verwendet werden.

Weitere Informationen:
https://www.sielmann-stiftung.de

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