Wie die Offenlegungspflichten von Unternehmen geregelt sind
Zu den grundlegenden Pflichten von Kaufleuten und Handelsgesellschaften geh?rt die Erstellung eines Jahresabschlusses. Der Jahresabschluss zeigt die Verm?gens-, Ertrags- und Finanzlage eines Unternehmens auf und ist f?r Gesch?ftspartnerinnen und Gesch?ftspartner, Gl?ubigerinnen und Gl?ubiger eine Quelle, um sich einen ?berblick ?ber die wirtschaftlichen Verh?ltnisse eines Unternehmens zu verschaffen.
Neben der Erstellung des Jahresabschlusses sind Kapitalgesellschaften auch zur Ver?ffentlichung oder Hinterlegung verpflichtet. Bisher waren die Bilanzen beim Bundesanzeiger zu ver?ffentlichen. F?r die Gesch?ftsjahre nach dem 31. Dezember 2021 sind die Unterlagen der beim Unternehmensregister f?hrenden Stelle elektronisch zu ?bermitteln.
Welche Gesellschaften sind zur Ver?ffentlichung verpflichtet? Hier einmal die wichtigsten Fakten
-Kapitalgesellschaften: Aktiengesellschaften (AG), Kommanditgesellschaften auf Aktien (KGaA), Gesellschaften mit beschr?nkter Haftung (GmbH), Unternehmergesellschaft (haftungsbeschr?nkt)
-Personenhandelsgesellschaften ohne eine nat?rliche Person als pers?nlich haftender Gesellschafter wie beispielsweise: Gesellschaft mit beschr?nkter Haftung & Compagnie Kommanditgesellschaft (GmbH & Co. KG); mit dem Eintritt einer nat?rlichen Person als pers?nlich haftender Gesellschafter entf?llt grunds?tzlich die Offenlegungspflicht
-Banken, Versicherungsunternehmen, Emittenten von Verm?gensanlagen, ? 23 Verm?gensanlagengesetz (VermAnlG), Investmentverm?gen und Kapitalverwaltungsgesellschaften nach dem Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB), Energieversorgungsunternehmen
Welche Unterlagen offenzulegen sind, h?ngt grunds?tzlich von der Gr??e des Unterneh-mens ab.
Die Einstufung als Kleinstgesellschaft bzw. als kleine, mittelgro?e oder gro?e Gesellschaft richtet sich grunds?tzlich nach ?? 267, 267a des Handelsgesetzbuches (HGB). Als Kleinstgesellschaften sind solche Unternehmen einzustufen, die zumindest zwei der drei folgenden Schwellenwerte an zwei aufeinanderfolgenden Abschlussstichtagen nicht ?ber-schreiten:
– bis 350.000 Euro Bilanzsumme
– bis 700.000 Euro Umsatzerl?se
– durchschnittliche Zahl von bis zu 10 besch?ftigten Arbeitnehmern
Kleine Unternehmen im Sinne des ? 267 Absatz 1 HGB k?nnen bei der Aufstellung des Jahresabschlusses lediglich eine verk?rzte Bilanz aufzustellen.
Mittelgro?e Unternehmen im Sinne des ? 267 Absatz 2 HGB k?nnen bei der Aufstellung des Jahresabschlusses die Erleichterungen der ?? 276, 288 Absatz 2 HGB nutzen.
Gro?e Unternehmen m?ssen grunds?tzlich s?mtliche der in ? 325 Absatz 1 HGB genannten Unterlagen offenlegen.
Vom Abschlussstichtag des Gesch?ftsjahrs an berechnet hat das verpflichtete Unternehmen ein Jahr Zeit zur Offenlegung.
Kapitalgesellschaften und Personenhandelsgesellschaften im Sinne des ? 264a des Handelsgesetzbuches (HGB) haben sp?testens mit der Eintragung in das Handelsregister nach ?? 242, 264 i. V. m. ? 325 HGB eine Verpflichtung zur Erstellung und Offenlegung eines Jahresabschlusses. Die Offenlegungspflicht besteht unabh?ngig davon, ob das Unternehmen in dem betreffenden Gesch?ftsjahr die Gesch?ftst?tigkeit bereits aufge-nommen hat.
Die handelsrechtlichen Buchf?hrungs- und Rechnungslegungspflichten bestehen bis zur L?schung eines Unternehmens aus dem Handelsregister fort. Auch wenn keine Gesch?ftst?tigkeit mehr ausge?bt wird, das Gewerbe abgemeldet wurde oder das Unternehmen ruht, m?ssen die Jahresabschlussunterlagen erstellt und offengelegt werden. Das gilt auch f?r Unternehmen, die seit der Eintragung noch keinen Gesch?ftsbetrieb aufgenommen haben.
Auch im Falle der Insolvenzer?ffnung entfallen die Verpflichtungen nicht, da mit der Insolvenzer?ffnung ein neues Gesch?ftsjahr beginnt, die Buchf?hrungs- und Rechnungslegungspflichten obliegen dem Insolvenzverwalter.
Unternehmer sollten unbedingt beachten: Kommt eine Gesellschaft ihrer Verpflichtung der Offenlegung der Rechnungslegungsunterlagen beim Betreiber des Bundesanzei-gers bzw. bei der das Unternehmensregister f?hrenden Stelle nicht fristgerecht nach, wird vom Bundesanzeiger oder Unternehmensregister das Bundesamt f?r Justiz (BfJ) unterrichtet. Das BfJ wird daraufhin von Amts wegen ein Ordnungsgeldverfahren durch-zuf?hren. Das Ordnungsgeld betr?gt mindestens 2.500 Euro und h?chstens 25.000 Euro.
Keywords:Bilanzen, Offenlegungspflicht, Bundesanzeiger,Unternehmensregister
https://wirtschaft.pr-gateway.de/wie-die-offenlegungspflichten-von-unternehmen-geregelt-sind
Powered by WPeMatico