ACHEMA-Eröffnung: Eindringlicher Aufruf zur internationalen Zusammenarbeit

ACHEMA-Eröffnung: Eindringlicher Aufruf zur internationalen Zusammenarbeit

Bei der ACHEMA-Er?ffnung am 10. Juni 2024 beleuchteten Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck sowie Vordenker aus dem Finanzsektor, der chemischen Industrie und der Zulieferindustrie, wie sich die Prozessindustrie unter neuen globalen Rahmenbedingungen positioniert. Ihr Fazit: Die Prozessindustrie ist f?r die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt unverzichtbar und internationale Zusammenarbeit ist das Gebot der Stunde, um die vielf?ltigen Herausforderungen zu meistern.

In seiner Er?ffnung betonte Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck die Rolle der Prozessindustrie als Motor f?r wirtschaftliches Wachstum und gesellschaftlichen Fortschritt: “Chemie- und Pharmatechnik, Biotechnologie und Umwelttechnologien bergen ein enormes Potenzial f?r eine nachhaltigere Wirtschaft”, sagte der Minister und f?hrte daf?r Beispiele an, die von der nachhaltigen Produktion von G?tern des t?glichen Bedarfs bis zur Entwicklung neuer Arzneimittel, von energieeffizienten Anlagen bis zu digitalisierten, aber effizienteren Anlagen reichen.

Die ACHEMA-Innovationsthemen Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Labortechnik, Pharma, Prozesstechnik und Wasserstoff verdeutlichen laut Habeck die zentrale Bedeutung der Prozessindustrie f?r die Transformation unserer Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt: “Diese Themen sind nicht nur Schlagworte, sondern das Fundament, auf dem wir die Zukunft bauen”, so der Minister.

In seiner Begr??ungsrede ging Dr. Klaus Sch?fer, Vorsitzender der DECHEMA e.V. und ehemaliger CTO von Covestro, auf die Herausforderungen ein, denen sich die Prozessindustrie gegen?bersieht: zunehmende Instabilit?t und teilweise protektionistische Tendenzen in der Handelspolitik, der Wandel zu mehr Nachhaltigkeit, die Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft und das Bestreben nach Rohstoffsicherung. Diese Entwicklungen r?hren laut Sch?fer an tief verwurzelte Gewissheiten und f?hren dazu, dass einige sich wegducken hinter etablierten – wenn auch veralteten – Technologien und Grenzen schlie?en – auch die Grenzen des Geistes. “F?r unsere Disziplinen war Wegducken aber noch nie eine Option – Innovation und das Denken ?ber Grenzen hinweg liegt in unserer DNA. Und daf?r werden Sie in der Ausstellung und im Kongress der ACHEMA 2024 viele herausragende Beispiele finden”, so Sch?fer.

Die aufkommende Wasserstoffwirtschaft, aber auch neue Konzepte zur Energieerzeugung, -nutzung und -speicherung oder die Vision einer Kreislaufwirtschaft erforderten ein noch engeres Zusammenspiel und gemeinsame Ideen f?r unser Wirtschaftssystem. “Trotz aller Herausforderungen, denen wir uns derzeit stellen, m?ssen wir neue Wege der internationalen Zusammenarbeit finden. Diese muss auf Vertrauen beruhen, sie muss fair sein und sie erfordert gemeinsam akzeptierte Ziele. Fairness bedeutet auch gleiche Wettbewerbsbedingungen in Bezug auf die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen; die Festlegung gemeinsamer Ziele setzt voraus, dass wir uns der Interessenkonflikte bewusst sind und versuchen, sie aktiv zu bew?ltigen.”

In der nachfolgenden Podiumsdiskussion beleuchteten Julia Schlenz, Pr?sidentin Dow Deutschland, ?sterreich und Schweiz, Marcus Miertz, Vorstandsmitglied der SAMSON AG, und Dr. Fritzi K?hler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW Bankengruppe, kritisch beispielhafte Herausforderungen und diskutierten m?gliche L?sungswege.

“Die Transformation der chemischen Industrie zur CO2-Neutralit?t ist ein vielschichtiger und komplexer Prozess. Viele der daf?r notwendigen Technologien, um zum Beispiel unsere Produktionsanlagen umzustellen, m?ssen erst noch entwickelt, skaliert und implementiert werden. Gleichzeitig sind viele unserer Produkte essenziell f?r die Transformation. Deshalb setzen wir mit Nachdruck auf Innovationen und sind uns bewusst, dass eine zukunftsgerichtete Prozessindustrie der Schl?ssel zum Gelingen der Transformation ist”, so Julia Schlenz, Pr?sidentin Dow Deutschland, ?sterreich und Schweiz. Sie pl?dierte zugleich daf?r, technologieoffen zu bleiben, regulatorische Rahmenbedingungen entsprechend zielgerichtet zu setzen und der Industrie die M?glichkeit und das Vertrauen zu schenken, die besten Technologien und Verfahren zur Erreichung der gemeinsamen Ziele zu finden.

Marcus Miertz, Vorstandsmitglied der SAMSON AG zeigte sich davon ?berzeugt, dass die Zukunft der Prozessindustrie stark von Innovationen in den Bereichen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Effizienz gepr?gt sein wird. Entscheidend werde dabei der Einsatz von k?nstlicher Intelligenz sein. Diese Technologien k?nnen dazu beitragen, die Effizienz zu steigern, Fehler zu reduzieren und die Qualit?t der Produkte zu verbessern. “Insgesamt sind wir zuversichtlich, dass die Prozessindustrie durch diese Entwicklungen neue Chancen und M?glichkeiten nutzen kann, um sich weiterzuentwickeln und zu wachsen”, so Miertz.

“Klimaneutralit?t und Digitalisierung erfordern einen massiven Wandel und gro?e Investitionen in allen Sektoren, aber sie bieten auch gro?e Chancen f?r k?nftiges Wachstum und Besch?ftigung”, betonte Dr. Fritzi K?hler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW Bankengruppe. In Europa bef?nden wir uns trotz der Herausforderungen dank einer starken Innovationskraft in einer guten Position. “Darauf m?ssen wir aufbauen”, so ihr Apell.

Keywords:ACHEMA, Prozessindustrie, Habeck, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Kooperation, Chemie, Pharma, Biotechnologie

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