Noch zu wenig Sicherheit für Radfahrer / ADAC Test auf 120 Strecken in 10 Großstädten / 13 Prozent der Routen fielen durch / hoher Verbesserungsbedarf (FOTO)

Noch zu wenig Sicherheit für Radfahrer / ADAC Test auf 120 Strecken in 10 Großstädten / 13 Prozent der Routen fielen durch / hoher Verbesserungsbedarf (FOTO), München (ots) –

Während das politische Berlin die Frage diskutiert, wie Konflikte
zwischen Radverkehr und Auto entschärft werden können, hat der ADAC
den Praxistest gemacht. Dabei wurden Kreuzungen und
Grundstücksausfahrten in den Blick genommen, weil es dort am
häufigsten zu Zusammenstößen von Fahrradfahrern und anderen
Fahrzeugen kommt. Auf 120 Teststrecken in zehn deutschen
Landeshauptstädten hat der ADAC untersucht, wie es um die Sicherheit
von Radfahrern an Kreuzungen und Grundstücksausfahrten steht.

Das Ergebnis: Zwar fielen die Gesamtergebnisse der Städte mit
Noten zwischen sehr gut und ausreichend relativ positiv aus, aber
insgesamt 13 Prozent der Testrouten fielen mit “mangelhaft” und “sehr
mangelhaft” durch, 28 Prozent waren nur ausreichend.

ADAC Vizepräsident Gerhard Hillebrand: “Der Radverkehr auf unseren
Straßen nimmt stetig zu. Wir müssen aber auch gewährleisten, dass
Radfahrer sicher unterwegs sein können. Dafür braucht es eine
verbesserte Radverkehrsinfrastruktur. Gleichzeitig sind Korrekturen
an der StVO notwendig. Viele der vom Verkehrsminister angekündigten
Änderungen können die Situation verbessern. Vor allem aber brauchen
wir ein rücksichtsvolles Miteinander aller Verkehrsteilnehmer, denn
die Herausforderungen der Zukunft bewältigen wir nur mit einem
integrierten Verkehrskonzept, in dem sowohl das Fahrrad als auch das
Auto ihren Platz finden.”

Bemängelt wurde von den Testern zum Beispiel, dass Radwege an
Kreuzungen unzureichend oder gar nicht markiert waren. Außerdem waren
viele Radwege so weit von der Straße abgesetzt, dass Autofahrer
Radler beim Abbiegen erst spät sehen konnten. Die Haltelinien für
Fahrradfahrer an Ampeln lagen häufig nur wenig oder gar nicht vor
denen für Kraftfahrzeuge. Stark befahrene Straßen mussten Radfahrer
oft ohne Absicherungen wie etwa Mittelinseln überqueren. Bei seitlich
abgesetzten Radwegen gab es an Grundstückseinfahrten häufig einen
anderen Belag als auf dem Weg, was Vorfahrt für Autos suggerieren
kann. Zudem waren manche Grundstückszufahrten wegen Mauern oder
Hecken kaum zu erkennen.

Erhöhte Sicherheit bringen etwa auffällige Farbmarkierungen von
Radwegen über Kreuzungen und Einmündungen. Poller im Kreuzungsbereich
sorgen für freie Sicht, weil sie das Parken verhindern. Und wenn
abgesetzte Radwege an Kreuzungen zur Fahrbahn geführt werden, können
Autofahrer die Radler besser sehen. Auch hilfreich: große
Aufstellflächen für Radfahrer an Ampeln vor der Haltelinie des
restlichen Verkehrs sowie die Aufpflasterung von Radwegen bei
Einmündungen, um die Vorfahrt der Radfahrer zu verdeutlichen.

Getestet wurde in Dresden, Erfurt, Saarbrücken, Stuttgart und
Wiesbaden, den fünf Landeshauptstädten mit dem geringsten
Radverkehrsanteil, und in Bremen, Hannover, Kiel, Mainz und München,
den fünf mit dem höchsten Anteil. Untersucht wurden insgesamt 2466
Kreuzungen und 445 Grundstückszufahrten im Verlauf der 120
definierten Testrouten.

Alle Details zum Test finden Sie unter
www.adac.de/radfahrer-sicherheit

Pressekontakt:
ADAC Newsroom
T +49 89 76 76 54 95
aktuell@adac.de

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