Social Media: KMU verschenken Potential – auch in der Pandemie

Social Media: KMU verschenken Potential – auch in der Pandemie

Soziale Netzwerke und andere digitale Formate bieten Unternehmen neue M?glichkeiten, Kunden zu erreichen. Doch auch wenn die meisten Betriebe dieses Potential erkennen, bleiben viele Chancen ungenutzt – trotz des Digitalisierungsschubs durch die Pandemie.

Frankfurt am Main, 28. Juni 2021. Kleine und mittelst?ndische Unternehmen haben in der Corona-Krise kaum in neue digitale Formate und Kan?le investiert. Damit verschenken sie erhebliches Potential, um Kunden anzusprechen. Wie eine repr?sentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von Gelbe Seiten zeigt, klagen viele Betriebe zwar ?ber deutlich geringere Ums?tze in der Corona-Pandemie gegen?ber dem Vorkrisenniveau; trotzdem haben sich nur relativ wenige Unternehmen zum Beispiel mit Sozialen Medien oder digitalen Tools besch?ftigt, um so mithilfe neuer Medien ihr Gesch?ft anzukurbeln.

Hohe Einbu?en, wenig Innovationsbereitschaft

Obwohl insgesamt fast die H?lfte der befragten Unternehmen in der Corona-Krise ?ber deutliche geringere Ums?tze (21 Prozent) oder etwas geringere Ums?tze (28 Prozent) klagt, wurden viele digitale Wege, mit Kunden in Kontakt zu treten, nicht genutzt. So geben nur wenige Unternehmen an, w?hrend der Pandemie eine digitale Beratung per Video-Chat (14 Prozent), das System “Click and Collect” (10 Prozent) oder Kunden-Chats (5 Prozent) angeboten zu haben. Andere digitale Tools wurden zudem vollst?ndig au?er Acht gelassen: So f?hrten nur drei Prozent der befragten KMU Werkzeuge zur Online-Terminvergabe ein, lediglich ein Prozent installierte einen neuen Webshop. Zudem gab beinahe jeder dritte Betrieb an, ?berhaupt keine Internetpr?senz zu haben.

Demgegen?ber steht jedoch der Wunsch von Verbrauchern, sich digital ?ber Angebote von Unternehmen informieren zu k?nnen. Beinahe jeder zweite (49 Prozent) w?nscht sich der Umfrage zufolge, dass Betriebe etwa die Sozialen Medien st?rker nutzen. Besonders stark ausgepr?gt ist dieser Wunsch in der wichtigen Zielgruppe der 18- bis 34-j?hrigen (58 Prozent) sowie bei jenen Zielgruppen, die selbst auf sozialen Netzwerken aktiv sind (78 Prozent).

“Gerade die Corona-Krise hat gezeigt, dass digitale Kan?le vielfach zum Erfolg gef?hrt haben, und wir rechnen damit, dass sich dieser Trend auch nach Ende der Pandemie fortsetzen wird”, sagt Dirk Schulte, Gesch?ftsf?hrer der Gelbe Seiten Marketing Gesellschaft mbH. “Umso wichtiger ist, dass Unternehmen Zeit und Geld investieren, um dieses Potential f?r sich zu nutzen.”

Vielf?ltige Gr?nde f?r Social Media-Abstinenz

Obwohl mehr als die H?lfte der Unternehmen ?berzeugt sind, dass Soziale Medien f?r ihren Gesch?ftserfolg eine wichtige Rolle spielen, gibt nur jeder dritte Betrieb an, diese Formate auch f?r sich zu nutzen. Die Gr?nde, wieso trotz der erkannten Relevanz viele Unternehmen dieses Potential nicht heben, sind vielf?ltig. So geben 71 Prozent der Betriebe in der Studie an, dass andere Werbeformate f?r ihre Gesch?ftszwecke ausreichten; aber auch fehlende Kapazit?ten (41 Prozent), fehlendes Wissen (24 Prozent) und hohe Kosten (14 Prozent) werden als un?berwindbare H?rden auf dem Weg in soziale Kan?le genannt.

“Viele Unternehmen sehen sich mit digitalen Formaten ?berfordert. Betriebe sollten sich dringend Unterst?tzung holen, denn die Potentiale, die sie durch ihre Abstinenz in digitalen Kan?len zu verschenken drohen, sind weitaus schwerwiegender als die Kosten, die auf Unternehmen zukommen”, so Dirk Schulte weiter.

Doch einige Branchen haben in der Corona-Krise mit der Nutzung neuer digitaler Formate reagiert. So gibt jeder dritte Anwalt an, er habe in der Pandemie die M?glichkeit zu digitaler Beratung, zum Beispiel mithilfe von Video-Chats eingef?hrt, auch bei 17 Prozent der befragten ?rzte und Therapeuten ist dies der Fall. 13 Prozent der Anw?lte boten auch die Kontaktaufnahme via Chat neu an. Zudem zeigte sich, dass vor allem Anw?lte im Netz bereits sehr pr?sent sind: 82 Prozent gaben an, schon vor Corona eine eigene Internetpr?senz gehabt zu haben, bei den ?rzten und Therapeuten ist dies bei zwei von drei Praxen der Fall. Gerade letztere Berufsgruppe hat sich in der j?ngeren Vergangenheit auch zunehmend den Sozialen Medien zum Austausch mit Kunden bzw. Patienten zugewandt. 17 Prozent der ?rzte und Therapeuten nutzen diese Kan?le erst seit maximal einem Jahr, 58 Prozent erst seit maximal zwei Jahren.

Soziale Medien als Helfer aus der Krise

In der Umfrage zeigt sich auch, dass die Branchen, die eigenen Angaben zufolge am st?rksten von der Corona-Pandemie und den mit ihr verbundenen Einschr?nkungen getroffen waren, auch am meisten von digitalen Formaten profitiert haben. So bezeichneten mehr als zwei Drittel der Fris?re soziale Medien in der Corona-Krise als “sehr wichtig” (41 Prozent) oder “eher wichtig” (31 Prozent). 60 Prozent der Betriebe dieser Branche gaben zugleich an, dass ihre Ums?tze in der Pandemie im Vergleich zum Zeitraum vor dem Ausbruch des Coronavirus “deutlich” geringer seien, 27 Prozent nannten die Einnahmen “etwas geringer”. Damit sind Fris?re im Vergleich mit anderen Branchen st?rker betroffen: So bezeichneten etwa nur 15 Prozent der befragten Anw?lte und lediglich sieben Prozent der Handwerker ihre Ums?tze als deutlich geringer.

Soziale Medien als Akquise-Tool

Der zentrale Grund f?r Unternehmen, sich auf Plattformen wie Facebook, YouTube und Instagram zu pr?sentieren, sind die Themen Marketing und Kundenakquise. 90 Prozent der Befragten gaben an, vor allem deshalb auf Social Media aktiv zu sein, im vergangenen Jahr waren es nur 73,8 Prozent. Als weitere Themen wurden Mitarbeitergewinnung (35 Prozent), Kundenbetreuung und Reklamation (33 Prozent) und interne Kommunikation (20 Prozent) genannt.

Verbraucher kritisieren Handwerker, ?rzte und Fris?re

Wie hilfreich digitale Kan?le f?r Unternehmen sein k?nnen, um Verbraucher zu erreichen, zeigt ein anderes Ergebnis der Befragung: Demnach sind 41 Prozent der Verbraucher der Meinung, dass das Engagement von KMU auf den Plattformen “weniger gut” sei, sechs Prozent nennen es sogar “schlecht”. Dabei sind die Urteile ?ber die einzelnen Branchen recht unterschiedlich. Die Auftritte der Gastronomie bei Plattformen wie Facebook halten immerhin 51 Prozent der Befragten f?r “sehr gut” oder “eher gut”, beim Lebensmittel- sowie beim Textil-/Modehandel sind es noch 42 Prozent der Kunden. Als “weniger gut” oder gar als “schlecht” werden insbesondere Handwerker (48 Prozent), ?rzte und Physiotherapeuten (46 Prozent), Fris?re sowie Gartenbaubetriebe und G?rtnereien (je 43 Prozent) bewertet.

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