Robert Habeck: “Selbstkritik hat in der Politik keinen Platz” / Grünenchef Robert Habeck zu Gast bei BRIGITTE LIVE (FOTO)

Robert Habeck: “Selbstkritik hat in der Politik keinen Platz” / Grünenchef Robert Habeck zu Gast bei BRIGITTE LIVE (FOTO), Hamburg (ots) –

Der Bundesvorsitzende der Grünen, Robert Habeck, war gestern Abend
zu Gast bei der Gesprächsreihe BRIGITTE LIVE im Maxim Gorki Theater
in Berlin. Im Interview mit BRIGITTE-Chefredakteurin Brigitte Huber
und Meike Dinklage, Leiterin des Ressorts Zeitgeschehen, sprach
Habeck unter anderem zu den Themen Selbstzweifel und Selbstkritik.
“Selbstkritik hat in der Politik keinen Platz.” Es sei aber dennoch
wichtig, sich und sein Tun immer wieder zu hinterfragen. Über das
Aufstehen – auch nach Niederlagen – sagte der Schriftsteller und
Politiker: “Angesichts zunehmender Komplexität und Geschwindigkeit
von Veränderungen in meiner politischen Arbeit, kann ich mir den
Luxus, mich lange über etwas zu ärgern, nicht mehr leisten. Trotzdem
brauche ich eine gewisse Zeit, um Dinge, die nicht gut gelaufen sind,
ganz aus dem Kopf zu kriegen.”

Zum Thema Burnout unter Politikern befragt, sagte Habeck, ihm
persönlich gehe es gut, das Pensum sei manchmal anstrengend, aber
kein Problem. “Als Politiker ist man nie fertig. Je mehr man
arbeitet, desto mehr weitere Arbeit entsteht. Es geht auf die
Knochen, und ich kenne viele Politiker, die sich fragen, ob es es das
wert ist.” Wichtig sei: Man solle nicht zu lange ohne Pause arbeiten.

Der Grünen-Politiker zeigte sich auch leidenschaftlich. Danach
gefragt, was er sofort beenden würde, wenn er die Möglichkeit dazu
hätte, antwortete er: “Die betäubungslose Ferkelkastration.” Damit
spielte er auf die Bundesregierung an, die ein ursprünglich für 2019
geplantes Gesetz dazu erst kürzlich aussetzte. “Eine Regierung, die
Gesetze zurücknimmt, weil die Wirklichkeit, bzw. Umstände und
Bedingungen dafür noch nicht so weit sind, kann eigentlich gleich
einpacken”, so Habeck wütend.

Auf die Frage, ob das Land nach Merkel im Sinne der Emanzipation
wieder eine Kanzlerin bräuchte, sagte er: “Es wäre schlecht um den
Feminismus bestellt, wenn nur Frauen ihn verkörpern würden. Aber es
wäre schon ein Rückschritt, wenn das, was Gerhard Schröder, Joschka
Fischer oder Otto Schily – diese rot-grüne Männerriege – dargestellt
haben, wieder der Ton der Politik werden würde.”

Der Kanzler-Frage selbst ging er aus dem Weg. Es brauche wieder
eine aktive Regierung. Die Frage, wer was wird, lenke nur ab und
werde der Ernsthaftigkeit nicht gerecht. Darauf angesprochen, wo er
sich in fünf Jahren sehe, antwortete der derzeitige Star der Grünen:
“Ich habe Bock auf das, was ich gerade mache. Wenn es schiefgeht, was
ich nicht hoffe, müssen es eben andere weiter machen.”

Mehr Informationen unter www.brigitte.de/LIVE

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Passwort: brigitte

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